Das Forschungsprojekt „Building Information Modeling Innovationsstrategie für den regionalen Mittelstand“ (BIREM) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Baubranche bei der digitalen Transformation. Die Einführung und nachhaltige Anwendung der BIM-Methode steht dabei im Zentrum. Das Bestreben ist es, gemeinsam digitale Innovationsstrategien zu entwickeln und dadurch die Zukunftssicherheit der KMUs im Elbe-Weser-Raum und in der Metropolregion Hamburg zu stärken. Das Projekt lässt sich in vier wesentliche Arbeitsziele unterteilen.

Analyse

Die Basis des BIREM-Projekts bildet die Untersuchung des Status Quo der BIM-Einführung in Unternehmen sowie der Ursachen für die vergleichsweise geringe Durchdringung im Mittelstand. Das Ziel der Analyse ist es, die Implementierungs- und Anwendungshemmnisse herauszufiltern und bereits etablierte Best-Practice-Strategien zur BIM-Einführung zu untersuchen. Der Fokus liegt auf den, in einschlägiger Literatur häufig konstatierten BIM-Handlungsfeldern „Mensch“, „Prozesse“, „Technologie“ und „Richtlinien“. Für einen ersten Einblick wurde zunächst eine statistisch belastbare Umfrage unter Nutzung des Kooperationsnetzwerkes der hochschule 21 durchgeführt. Aufbauend auf den ermittelten, quantitativen Daten werden bilaterale Gespräche mit Unternehmen geführt, um praxisorientierte Erkenntnisse direkt aus der Anwenderperspektive zu erhalten.

Quelle: Hochschule 21
Hochschule 21 Buxtehude

Implementierungsstrategie

Die im Analyseprozess erfassten Daten werden wissenschaftlich aufbereitet und dienen als Grundlage für die Ausgestaltung und Entwicklung eines Kriterienkatalogs und anschließenden Leitfadens zur BIM-Implementierung. Neben der Ableitung von Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen werden ebenfalls Risikofaktoren aufgezeigt, die die BIM-Einführung in KMUs behindern. Der Kriterienkatalog wird der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und soll zur erfolgreichen Implementierung, Entwicklung und nachhaltigen Anwendung der BIM-Methode in der Region beitragen.   

Wissenstransfer

Im Zentrum der BIM-Methode steht die Transparenz und das kooperative Arbeiten zwischen den unterschiedlichen am Bau beteiligten Akteuren. Der Wissenstransfer beschreibt daher einen wesentlichen Baustein im Rahmen des BIREM-Projekts. Um diesen zwischen den Unternehmen zu fördern, werden Informationsveranstaltungen und Workshops durchgeführt. Informationsveranstaltungen wie das „BIM-Mittelstandsforum“, fokussieren sich auf den Erfahrungsaustausch im großen Plenum. Zum Programm gehören sowohl Fachvorträge aus der Wissenschaft als auch Vorträge aus der direkten Unternehmenspraxis. Darüber hinaus werden neue Ergebnisse aus dem BIREM-Projekt vorgestellt. Zu spezifischeren Themen werden Workshops für kleinere Teilnehmerkreise entwickelt. Hier haben die Teilnehmenden die Chance, gemeinsam mit anderen Unternehmen typische Fragestellungen zu bearbeiten und entsprechende Lösungsstrategien für die eigene Unternehmung zu entwickeln.

Quelle: Hochschule 21

Anwendung

Die praktische Anwendung der in der wissenschaftlichen Phase erarbeiteten Erkenntnisse sowie deren nachhaltige Weiterentwicklung über den Förderzeitraum hinweg, bildet das vierte Arbeitsziel des BIREM-Projekts. Für diesen Zweck wurde in der hochschule 21 die notwendige Infrastruktur in Form eines BIM-Labs geschaffen. Das BIM-Lab ist mit insgesamt 16 leistungsfähigen Rechnerarbeitsplätzen mit jeweiliger BIM-spezifischer Software und verschiedene Multimediatechniken ausgestattet. Der Austausch von Informationen über die unterschiedlichen Fachbereiche und Gewerke hinweg spielt eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Anwendung der BIM-Methode. Ziel ist es, die verschiedenen Beteiligten eines Baulebenszyklus zusammenzubringen. Im BIM-Lab haben diese im Rahmen von Workshops die Möglichkeit, die kollaborative Arbeitsmethode BIM kennenzulernen und auszutesten.

Durch den Erfahrungsaustausch und den Aufbau gemeinsamen Expertenwissens sollen für die teilnehmenden Unternehmen die Hemmnisse zur Anwendung von BIM deutlich abgebaut und der Einstieg in diese zukunftsweisende Methode erleichtert werden.

Das BIREM-Projekt läuft von Juli 2019 bis Juni 2022 und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch das Land Niedersachsen finanziert.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.hs21.de/birem